Fassungsvermögen: national: bis zu 13.000, international: bis zu 11.000 Spielfeldgröße: Spielfeldgröße 105 m x 68 m, Rasenheizung Erreichbarkeit:
Öffentliche Verkehrsmittel: U1 bis REUMANNPLATZ, Straßenbahnlinie 67 bzw. Autobus 15A bis "Altes Landgut"
Auto: A23 Abfahrt Verteilerkreis Favoriten oder S1 Abfahrt Rothneusiedl, über Himberger- und Favoritenstraße
(kaum Parkplätze in der Nähe vorhanden)
Geschichte - Das Franz-Horr-Stadion, benannt nach dem ehemaligen Präsidenten des Wiener Fußballverbandes (WFV), wurde im August 1982 offiziell eröffnet. Die Eröffnung im Horr-Stadion, das damals die beste Flutlichtanlage Österreichs besaß, erfolgte mit einem 6:1 Sieg der Austria gegen Wacker Innsbruck. Dennoch war das Stadion weiterhin ein Provisorium, das beispielsweise für Europacup-Spiele nicht zugelassen war. Diese mussten weiterhin im Praterstadion oder im ungeliebten Gerhard-Hanappi-Stadion ausgetragen werden. Erst 1995 wurde der weitere Ausbau der Horr-Anlage um 30 Millionen Schilling genehmigt und ein Jahr später konnten die Arbeiten in Angriff genommen werden. Aus dem "Horr-Platz" wurde endlich das Horr-Stadion. Bedingt durch die Umbauarbeiten musste die Austria abermals auf Wanderschaft gehen. Speziell in der Saison 1984/85 wurden wieder etliche Spiele im Hanappi-Stadion ausgetragen. Im Herbst 1991 drohte die Austria nach 13 Jahren wieder einmal, das Horr-Stadion zu verlassen. Joschi Walter zeigte sich vom Publikumszuspruch in Wien enttäuscht und wollte wieder ins Praterstadion zurückkehren. Ein Schnitt von 3500 bis 4000 Besuchern sei für einen Klub wie die Austria einfach zu wenig. Sollten zum folgenden Meisterschaftsspiel gegen Admira, das im Praterstadion ausgetragen wurde, auch nur 5000 Menschen kommen, sei der Umzug unaufhaltsam. Letztlich waren es dann genau 5000 Besucher, die das 1:0 miterlebten. Und die Austria entschied sich nach Zusagen der Gemeinde für eine Erweiterung der Parkplätze, ein neues Trainingsfeld und konkrete Planungen für einen Tribünenneubau, doch im Horr-Stadion zu bleiben. Noch 1992 wählte man für das Europacup-Spiel gegen Brügge neuerlich das Hanappi-Stadion als Austragungsort, erst dann gab die UEFA grünes Licht für europäische Cupbewerbe im Horr-Stadion. Doch zumeist wurden die internationalen Begegnungen ohnehin ins Praterstadion verlegt. Bezüglich der Meisterschaftsspiele hingegen entschloss sich die Austria nun, in Favoriten zu bleiben. Im März 1998 wurde das Horr-Stadion als erstes Bundesliga-Stadion in Österreich von den hohen Schutzzäunen befreit, die durch niedrige Barrieren zwischen Tribüne und Spielfeld ersetzt wurden. Und im Jahre 1999 wurden dann umfangreiche Umbauarbeiten durchgeführt: Im Herbst konnte die Eröffnung der Südtribüne gefeiert werden, die nach Matthias Sindelar benannt wurde, und im Frühjahr 2000 übersiedelte auch das Sekretariat in die Südtribüne. Mit dem Abschluss der Bauarbeiten ist das Horr-Stadion zu einem modernen und funktionellen Fußballstadion umgestaltet worden.
Kleine Horrplatz-Chronik
(vom Horror-Stadion zum Horr-Stadion)
4. Juli 1949: Die Tschechische Fürsorge übergibt der Gemeinde Wien die Sportanlage in Wien X - Platz I und II.
6. August 1949: ASKÖ Wien erhält von der Gemeinde die Sportanlage.
2. Mai 1961: Das Tschechische Herz übergibt einen Teil der Anlage dem Wiener Fußball-Verband.
10. Dezember 1965: ASKÖ ersucht um Lösung des Vertrags zu Gunsten des WFV.
1970/71: Erste Pläne von Austriafunktionären tauchen auf, in Favoriten heimisch zu werden.
1972: Die Pläne werden heftig diskutiert, als zukünftige Heimstätte stehen der Wienerberg-Platz, der FavAC-Platz und der tschechische Herz-Platz (als der Platz 1925 errichtet wurde war er die Heimstätte von Slovan, dem Verein der in Wien lebenden Tschechen), der u.a. vom Abg. z. NR Franz Horr ins Spiel gebracht wird, zur Diskussion.
28. Februar 1972: Franz Horr wird zum Präsidenten des WFV gewählt
Jänner 1973: Eine Fusion FavAC mit der Austria wird kolportiert, der Klub soll seine Heimspiele auf dem FavAC-Platz austragen.
Februar 1973: Die Meldung wird dementiert, der Notnagel-, der Grenzacker- und der Raxplatz werden in Diskussion gebracht.
5. Februar 1973: Nach Kauf übergibt die Gemeinde Wien an den WFV das Areal mit 77.300 Quadratmeter
März 1973: Unterschriften-Aktion der Austria-Fanclubs: der Forderung nach einer fixen Heimstätte wird Nachdruck verliehen.
April 1973: Austriaboss Joschi Walter berichtet von Erfolg versprechenden Verhandlungen mit Frau Vizebürgermeister Fröhlich-Sandner, zuständig für Kultur und Sport und Herrn Ing. Hölbl von der Sportstelle der Stadt Wien: Der FavAC-Platz soll ein Fassungsvermögen von 10.000 Personen erhalten, Flutlicht sowie eine moderne Tribünenanlage würden errichtet werden. Austria könnte ab dem Frühjahr 1974 auf dem FavAC-Platz Heimspiele austragen; es soll jedoch nur eine Interimslösung darstellen, ab 1976 soll auf dem tschechischen Platz gespielt werden.
Mai 1973: Auf dem FavAC-Platz geht nichts weiter. Der WSC stellt unzumutbare Forderungen an die Austria, die ihre Heimspiele auf dem Sportklubplatz austrägt. Beschluss bei der Austria: Es muss kurzfristig eine Lösung gefunden werden. Austriachef Joschi Walter, Austria-WAC-Elementar-Präsident Leopold Böhm und der Präsident des Wiener Fußball Verbandes Franz Horr verstärken ihre Bemühungen. Der WFV beginnt, um zu Zeit zu gewinnen, den Verbandsplatz (=tschechischer Hertzplatz, später in Franz Horr-Platz umbenannt) ohne Genehmigung des Bauamts bzw. der Stadt Wien zu renovieren. Die alten Sitzplatztribünen (gedeckt und ungedeckt) werden saniert. Ein Arbeitstrupp des Austria Wien-Anhängerklubs (AWAK) leistet Hilfsarbeiten.
Juli 1973: Abschluss eines 10-Jahres Vertrages zwischen dem WFV und der Austria bezüglich Austragung von Heimspielen.
26. August 1973: Erstes Heimspiel gegen die Vienna auf dem Verbandsplatz vor 11.000 Zuschauern.
5. September 1973: Zweites Heimspiel vor 9.700 Zuschauern. Nach dem Spiel gegen die Admira stürmen hunderte, von Schiedsrichterfehlentscheidungen aufgebrachte Zuschauer den damals noch nicht umzäunten Platz; der Referee wird verprügelt. Es wird beschlossen, rund um den Platz einen Schutzzaun zu errichten.
Herbst 1973: Diskussionen um einen neuen Namen für den Verbandsplatz: “Matthias Sindelar-Stadion” wird favorisiert. Franz Horr bemüht sich intensiv, Mittel für einen weiteren Ausbau aufzutreiben.
6. Jänner 1974: Franz Horr, Abg. z. NR, WFV-Präsident, AWAK-Mitglied, verstirbt. Mit ihm verliert die Austria einen großen Freund.
22. Jänner 1974: Beschluss des WFV, die WFV-Sportanlage (Verbandsplatz) in "Franz-Horr Sportanlage" umzubenennen.
18. Februar 1974: Der neue WFV-Präsident Karl Sekania führt gemeinsam mit dem WFV-Vizepräsidenten Ehrenberger eine Platzbegehung durch.
März 1974: In einem Interview mit dem “Austria-Fan” erklärt Sekania, das Werk Franz Horrs innerhalb der nächsten Funktionsperiode vollenden zu wollen: Die Errichtung einer überdachten Sitzplatztribüne und den Ausbau eines Stehplatzbereiches; zur Diskussion steht die Erweiterung des Fassungsvermögens auf 15.000-20.000 Plätze.
April 1974: Austriachef Joschi Walter berichtet von neuen Verhandlungen zwischen dem WFV, der Stadt Wien und der Austria bezüglich Aufbringung von Finanzmitteln für den weiteren Ausbau.
Mai 1974: Austria Direktoriumsmitglied Dir. Hannes Bartl berichtet vom geplanten Bau einer Flutlichtanlage.
Juni 1974: Der AWAK stellt dank großzügiger finanzieller Unterstützung seitens des Sponsors Anglo Elementar ein eigenes Kassahäuschen und Kommunikationszentrum für seine Mitglieder auf dem Horr-Platz auf.
August 1974: Ein Saisonrückblick zeigt, dass die anfänglich erfreulichen Zuschauerzahlen (Herbstschnitt ohne Rapid-Spiel bei 8.000) stark zurückgegangen sind (Frühjahrsschnitt etwa 4.000). Da die Mannschaft nicht schlecht spielt, führt man den Zuschauerrückgang auf mangelnden Komfort zurück. Der Ausbau zu einem komfortablen Platz soll nun vorangetrieben werden.
August 1975: Nachdem bis dahin keine baulichen Aktivitäten gesetzt wurden, beginnen die Fans ungeduldig zu werden. Die Klubzeitschrift des AWAK, der “Austria-Fan”, bringt auf der Titelseite der Ausgabe 5/6/75 einen Lageplan des Platzes mit der Überschrift: “Ausbau des Franz Horr-Stadions, wann ist es endlich so weit?” Ein Rückblick auf die Saison 1974/75 zeigt, dass die Zuschauerzahlen bei Heimspielen am Horr-Platz stark gesunken sind. Schnitt nur noch 4.065. Der Platz befindet sich in einem desolaten Zustand und erhält den Spitznamen “Horror-Stadion”.
Oktober 1975: Beratungen im Wiener Gemeinderat bezüglich des weiteren Ausbaues. Es wird beschlossen, für den Budgetvorschlag 1976 einen Betrag von 8 Millionen Schilling unter dem Titel „Sportplatzrenovierung“ für den Ausbau des Horrplatzes vorzusehen (Ausgaberubrik 111, Körpersport, Post 51, laufende Nummer 9 „bauliche Herstellung“).
Dezember 1975: Austria Wien beschließt intern, seine Heimspiele jetzt im modernen Weststadion (später Hanappi-Stadion) austragen zu wollen.
April 1976: Direktoriumsmitglied Ernst Stock gibt die neuen Pläne der Stadt Wien und der Öffentlichkeit bekannt.
6. Mai 1976: Große Diskussion im AWAK-Klubheim zwischen Vertretern des WFV, Austria-WAC-Elementar und des AWAK. Die Fans lehnen eine Übersiedlung ins Weststadion mehrheitlich ab, ohne eine echte Begründung für ihr Verhalten geben zu können. Die Vertreter des Stammklubs verweisen auf den gehobenen Komfort im Weststadion.
15. Juni 1976: Beschluss des Gemeinderates, die für den weiteren Ausbau des Horrplatzes vorgesehenen Mittel für die rasche Fertigstellung des Weststadions umzuwidmen. Komm. Joschi Walter erklärt den skeptischen Fußballfans die Vorteile eines modernen Weststadions und prägt das Bonmot: „Die Steuergelder, die ins Weststadion fließen, haben kein grün-weißes Mascherl.“
Oktober 1976: In einem Interview erklärt Joschi Walter: „Nach wie vor gilt, dass unser Wunschbezirk Favoriten ist“ und deutet die Hoffnung auf eine spätere Rückübersiedlung auf den Horr-Platz an.
1977/78: Austria Memphis führt insgesamt elf Heimspiele im Weststadion durch, die Fans bleiben aus.
Jänner 1978: Große Fragebogenaktion des AWAK über die Sportplatzfrage unter seinen Mitgliedern.
März 1978: Das Ergebnis der Umfrage des Anhängerklubs liegt vor: Auf die Frage, wo Austria Memphis künftig die Meisterschaftsspiele austragen soll, erklärten 6,9% „im Weststadion“, 53,5% „im Horr-Stadion, egal in welchen Zustand es sich befindet“, 39,6% „im Horr-Stadion sobald dieses ausgebaut ist.“ Nach den Ausbauprioritäten befragt, erklärten 46,5% (!), sie hielten Betonstufen auf den Stehplätzen für das wichtigste. Der Stammklub führte Verhandlungen mit den „Gemeindevätern“ für einen raschen Ausbau des Horrplatzes.
26. Juni 1978: Der Wiener Gemeinderat beschließt für die Sanierung und den Ausbau des Horrplatzes eine Subvention von öS 21.784.230,-. Die Subvention wird auf ein Sperrkonto überwiesen, für das ein Vertreter des WFV und der Gemeinde Wien zeichnungsberechtigt sind.
März 1979: Der Leiter der MA 51, Senatsrat Dr. Matzke teilt mit, dass nach einer öffentlichen Ausschreibung eine namhafte Baufirma mit dem Projekt betraut wurde, die Ausbaupläne nach vielen Urgenzen aber noch immer nicht vorliegen. Matzke spricht von zwei Ausbaustufen: Die erste soll Flutlichtanlage, Sitzplatzerweiterung und Stehplatzrampen umfassen, die zweite den Umbau des Platzes in ein supermodernes Fußballstadion, sofern in absehbarer Zeit weitere Mittel der Stadt Wien zur Verfügung gestellt werden können.
Juli 1979: Der Sekretär des WFV, Nettl, erklärt, die Renovierungsarbeiten seien abgeschlossen – Drainagierung des Spielfelds, Abflachung der Stehplatzrampen – der Platz sei Ende 1979, spätestens Frühjahr 1980 bespielbar. Es sein an eine etappenweise Errichtung einer Sitzplatztribüne gedacht.
Oktober 1979: Der geschäftsführende Vizepräsident des FK Austria Memphis, Dr. Erik Geutner, gibt bekannt, dass der Umbau des Platzes bis zur kompletten Fertigstellung noch mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen wird, obwohl die bautechnische Fertigstellung innerhalb eines Jahres möglich wäre. Rund 22 Millionen Schilling stünden für die erste Bauetappe bereit, insgesamt hoffe man auf 65 – 70 Mill. Schilling seitens der Stadt Wien.
Mai 1980: Der Sekretär des WFV, Nettl, erklärt die eingetretene Verzögerung mit der schleppenden Abwicklung seitens des beauftragten Bauunternehmens. Definitiv geplant wäre nunmehr auch der Bau einer neuen Sitzplatztribüne.
Mai 1980: Austria Vorstandsmitglied Abg. Z. NR Kurt Heindl verkündet, dass die Zusage seitens der Stadtväter, das Horr-Stadion zu einem Schmuckkästchen auszubauen („Schritt für Schritt“) vorliege. Heindl erklärte weiter, das Horr-Stadion könne ab Herbst 1980 bespielt werden.
September 1980: „Wenn wir davon ausgehen, dass das Horr-Stadion ein Fassungsvermögen von rund 15.000 Zuschauern haben soll, so sollten wenigstens 2/3 des Fassungsraums für Sitzplätze zur Verfügung stehen“, erklärte Joschi Walter. Walter stellte weiter fest, er kenne die Einstellung der Stadträte Schieder und Mayr, sie würden Austria Memphis auch weiterhin unterstützen.
September 1980: Herr Dipl.-Ing. Arch. Scheide, vom Wiener Fußballverband mit der weiteren Planung beauftragt, spricht vom Neubau einer Sitzplatztribüne mit 3.800 bis 4.000 Plätzen. Mit einem Aufwand von 50 Mill. Schilling könnte der Platz auf eine Kapazität von 12.000 bis 15.000 Zuschauern erweitert werden. Scheide vertritt den Standpunkt, es müsste unbedingt ein Generalkonzept erstellt werden, damit der Platz kontinuierlich weiter ausgebaut werden kann.
September 1980: Senatsrat Dr. Matzke erklärt, mit weiteren finanziellen Mitteln sei in absehbarer Zeit zu rechnen.
Ab Herbst 1980: Die Aktionsgemeinschaft Horr-Stadion konstituiert sich; Beginn der Unterschriftensammlung für einen raschen weiteren Ausbau des Horrplatzes.
20. Jänner 1981: Der Pressesprecher Sportstadtrat Schieders, Herr Hofstätter, gibt folgende Informationen: „Erstens: die Gemeinde Wien ist daran interessiert, dass das Horrstadion möglichste bald fertig gestellt wird. Zweitens: das Horr-Stadion soll so renoviert bzw. ausgebaut werden, wie Austria Memphis und der Wiener Fußballverband sich das vorstellen. Drittens: die Stadt Wien – Kontrollamt und Fachdienststellen – müssten jederzeit die Gebarungen der Mittel kontrollieren können. Viertens: im Jahr 1978 wurden dem Wiener Fußballverband rund 21,7 Mill. Schilling zur Verfügung gestellt, von denen ein Großteil für die Erfüllung behördlicher Auflagen aufgewendet werden mussten. Bisher wurden ca. 19 Mill. Schilling verbraucht, ca. 2,7 Mill. konnten dank sparsamer Gebarung eingespart werden. Im Feber 1981 wird im Gemeinderat voraussichtlich der Beschluss gefasst werden, die Zinsen der 21,7 Mill., d. s. rund 2,8 Mill., ebenfalls dem Wiener Fußballverband zur Verfügung zu stellen, weiters in den Jahren 1982 und 1983 je 3,8 Mill. an den Wiener Fußballverband zu überweisen, der mit rund 10 Mill. den Bau einer Tribünenanlage auf der Nordseite des Platzes zwischenfinanzieren soll. Fünftens: in einem Langzeitprogramm ist der weitere Ausbau des Horr-Stadions nicht ausgeschlossen. Es liegt nunmehr am WFV bzw. am FK Austria Memphis, weitere Wünsche zu stellen; ob diese erfüllt werden können, ist angesichts der ungewissen finanziellen Situation der Stadt Wien in den kommenden Jahren fraglich.“
23. Jänner 1981: Ing. Winkler vom Architektenbüro Scheide erklärt: „Erstens: das Büro Architekt Scheide hat ein abgeändertes Tribünenprojekt erarbeitet, das vorerst 1.980 Sitzplätze schaffen soll und voll ausgebaut ca. 5000 Personen Platz bieten könnte. Zweitens: die Südtribünen müssen saniert werden, in der Folge sollte aber an einen Neubau gedacht werden. Drittens: in der dritten Ausbaustufe könnte auch auf der West- und Ostseite Sitzplatztribünen errichtet werden.“
27. Februar 1981: Der Wiener Gemeinderat beschließt eine Aufstockung der gewährten Subventionen für 1981 um 2,8 Mill. Schilling, für 1982 und 1983 um je 3,6 Mill.
April 1981: Sportstadtrat Peter Schieder erklärt auf die Frage, ob die kurzfristige Zuverfügungstellung der Mittel – eventuell im Rahmen eines Sonderbudget, zum raschen und Ausbau des Platzes möglich ist: „Ich halte dies für aussichtslos … weitere Mittel sind nicht zu erwarten …“ Diese Aussage bewirkte verstärkte Aktivitäten der Aktionsgemeinschaft Horr-Stadion; im Laufe der folgenden Monaten wurden rund 10.000 Unterschriften gesammelt. Prominenteste Zugpferd der Aktion: Der Abg. Z. NR Braun, der Wiener Gemeinderat Arthold, Vizepräsident Dr. Erik Geutner, Direktoriumsmitglied Dr. Kamp, die Vorstandsmitglieder Dir. Stock und Boda, Altaustrianer Karl Stotz sowie die Spieler Sara und Obermayer. Hauptforderung: die Erstellung eines Generalkonzepts für den weiteren Ausbau des Horr-Stadions.
Sommer 1981: Der WFV-Präsident Gen. Dir. Dipl. VW Luczenscky beauftragt Architekt Scheide mit der Erstellung eines Generalkonzepts.
August 1981: Erstes Aktivistentreffen der Aktionsgemeinschaft Horr-Stadion am Horr-Platz.
September 1981: Der WFV, der FK Austria Memphis präsentieren ein Generalkonzept, das moderne Tribünenbauten auf allen vier Seiten vorsieht.
September 1981: Der in Favoriten beheimatete NR Braun erklärt: „Sicher und beschleunigt gebaut werden muss die Nordtribüne, aber auch die Überdachung der Stehplätze sind in das Konzept unserer Besprechung hinein genommen worden“.
September 1981: Gemeinderatsmitglied Arthold, der Favoritner Bezirksvorsteher Deutsch und der Favoritner Gemeinderat Ludwig treten für einen raschen weiteren Ausbau ein; die sensibilisierte Presse berichtet laufend über die anstehenden Probleme.
Oktober 1981: Fertigstellung der Flutlichtanlage, Beginn der Bauarbeiten für die Nordtribüne, die 2.854 Besuchern Platz bieten soll.
Am 2. April 1982 fand die Gleichenfeier der Nordtribüne statt (links). Die Sitzplätze der Südtribüne (rechts) wurden renoviert.
12. Mai 1982: Mit dem Cupfinale Austria gegen Wacker Innsbruck (3:1) wird der Spielbetrieb aufgenommen. Das Horr-Stadion besitzt die stärkste Flutlichtanlage Österreichs.
Juni 1982: WFV-Präsident Luczensky kündigt den Bau einer Stehplatztribüne auf der Westseite an, der Plan sieht Betonstufen vor; eine Überdachung soll erst später erfolgen.
Sommer 1982: Fertigstellung der ersten Ausbaustufe der Nordtribüne; die Inneneinrichtungen sollen später erfolgen.
Herbst 1982: Der FK Austria Memphis spielt wieder am Horr-Platz.
22. August 1982: Offizielle Eröffnung des Horr-Stadions mit Austria Memphis gegen Wacker Innsbruck (6:1).
Mai 1983: Offener Brief der Aktionsgemeinschaft Horr-Stadion an WFV-Präsident Luczensky, in dem dieser an seine früheren Aussagen bezüglich eines raschen weiteren Ausbaues erinnert wird, insbesondere an seine Bemerkung, dass sich die Stehplatzbesucher als „Menschen zweiter Klasse“ fühlen müssen und dass für ihn vordringlichst“ – und das sage ich mit aller Deutlichkeit - … der Ausbau der Betonstufen der Stehplatzramp hinter dem Tor …“ ist.
Herbst 1983: Die Aktionsgemeinschaft Horr-Stadion wendet sich an Spitzenpolitiker um Unterstützung. Bundespräsident Rudolf Kirchschläger, Min. Karl Blecha und Bundeskanzler Sinowatz versprechen sich einzusetzen. Sinowatz wörtlich:“ … möchte ich Ihnen nach Rücksprache mit dem für Sport zuständigen Ressortleiter Dr. Helmut Zilk mitteilen, dass ihr Anliegen, Fertigstellung des Horrplatzes, bei den diesjährigen, Koordinationsgesprächen zwischen Bund und Stadt Wien die Investitionsförderung betreffend, zur Sprache gebracht werden wird …“
Mai 1984: Vertreter der Aktionsgemeinschaft Horr-Stadion und des AWAK sprechen beim neuen Sportstadtrat Franz Mrkwicka vor und überreichen ihm mit einer Petition die 10.000 gesammelten Unterschriften. Mrkwicka: „Ich würde meinen, dass das Horr-Stadion unbedingt ausgebaut werden sollte, vorrangig die Stehplatztribüne im Westen, bei einer entsprechenden Überdachung.“ Die Tribüne soll laut Mrkwicka so gebaut werden, dass später einmal Sitze montiert werden können.
Mai 1984: WFV-Präsident Luczensky erklärt, dass auf Grund von Gesprächen mit dem Stadträten Mrkwicka und Mayr und Vertretern der Wiener Stadthalle berechtigte Aussichten bestehen, dass im Sommer 1984 die Sanierung der Stehplätze in Angriff genommen wird. Luczensky erläutert, dass der Bestandnehmervertrag mit dem WFV bzw. mit dem Verein „Fußball Wien“ nicht verlängert werden soll, der Platz soll in Hinkunft, wie das Weststadion, als gemeindeeigener Betrieb verwaltet werden.
1984/1985: Die Aktionsgemeinschaft Horr-Stadion erinnert die Beteiligten immer wieder an ihre früheren Aussagen.
Herbst 1985: Sportstadtrad Mrkwicka gelingt es, in zähen Verhandlungen seine Kollegen zu überzeugen, dass die Investition weiterer Mittel für den Ausbau sinnvoll und notwenig sind.
Oktober 1985: Ein Fachausschuss der Gemeinde Wien beschäftigt sich mit dem Ausbau der Stehplätze.
Dezember 1985: Sportstadtrat Mrkwicka teilt dem FK Austria inoffiziell mit, dass der Bau einer gedeckten Stehplatztribüne gesichert ist.
9. April 1986: In einer Pressekonferenz gibt Sportstadtrat Franz Mrkwicka bekannt, dass die nötigen Beschlüsse gefasst worden seien und dass der Bau der Stehplatztribüne auf der Westseite, die 3.000 Personen Platz bietet, nach Ende der Frühjahrssaison 1986 begonnen werde. Für 29,9 Mio. Schilling wird im Westsektor eine überdachte, stufenförmig angelegte Stehplatztribüne errichtet, wobei unterhalb WC Anlage und Kantine vorgesehen sind. In der Nordtribüne, von der Stadt Wien im Jahre 1982 im Zuge der Ausbauarbeiten um rund 32 Millionen Schilling fertig gestellt, werden neue Mannschafts- und Schiedsrichtergarderoben sowie die erforderlichen Nebenräume errichtet. Für den weiteren Ausbau stellt der FK Austria Memphis aus Mitteln des Sporttotos 1,5 Mill. Schilling bereit, 28,4 Mill. Schilling werden als Sportsonderfördermittel von der Stadt Wien aufgebracht. Mit dem Bau der überdachten Stehplatztribüne, die 3.000 Personen Platz bietet, soll unmittelbar nach Ende der Frühjahrsmeisterschaft begonnen werden.
Austrialibero Erich Obermayer, Sportstadtrat Franz Mrkwicka, Austria-Boss Joschi Walter,
Stadthallendirektor Zant und Austria-Kapitän Herbert Prohaska begutachten den Plan für den
Ausbau der neuen Stehplatztribüne auf der Westseite des Horrplatzes.
1. Oktober 1987: Eröffnung der Stehplatztribüne (Westtribüne) und der ausgebauten Nordtribüne.
Herbst 1996: Seit Jahren wurde darüber diskutiert nun wurde es offiziell. Die Südtribüne wird neu gebaut, die Verantwortlichen geben Ihre Zusage über den Bau. Nach dem Neubau der Südtribüne soll im fertig ausgebauten Horr-Stadion Sitzplätze für 9.000 Zuschauer und 3.000 Stehplätze zur Verfügung stehen.
20. September 1997: Dort, wo seit Bestehen der Anlage eine Wiese als Stehplatzareal (Ostseite) dienen musste, wurde eine moderne Stahlrohrtribüne errichtet. Mit dem Heimspiel gegen Salzburg wurde die neue Osttribüne eingeweiht. Die neue Tribüne wurde von der Welser Firma HAGO in kaum 4 Wochen geplant und errichtet. 2980 Sitzplätze stehen nun zusätzlich zur Verfügung.
März 1998: Die Zäune fallen! Als erster Verein der österreichischen Bundesliga lässt unsere Austria die Zäune fallen und zwar auf der Nordtribüne.
August 1998: Die Fertigstellung der Südtribüne schreitet zügig voran. In den letzten Wochen wurden die Fundamente errichtet, danach hat bereits die Errichtung der tragenden Stützen begonnen. Die Eröffnung der neuen Haupttribüne sollte mit Beginn der Saison 1999/2000 erfolgen.
November 1998: Dachgleiche bei der neuen Südtribüne. „Der Rohbau soll Anfang März 1999 abgeschlossen sein“ meinte Markus Kraetschmer, der den Ausbau als Chefadministrator leitete.
21. Juli 1999: Eröffnung des „neuen“ Franz-Horr-Stadions mit dem Meisterschaftsspiel gegen den FC Tirol. Die Südtribüne wurde neu gebaut und neben neuen Kabinen, VIP Logen, Presseraum wurde auch Platz für das Sekretariat der Austria geschaffen. Die neue Tribüne bekommt den Namen „Matthias Sindelar-Tribüne“
„Matthias Sindelar-Tribüne“ die neue Südtribüne
Frühjahr 2000: Die Austria übersiedelt aus dem Prater mit der Geschäftsstelle ins Horr-Stadion. Mit ersten März wurde der Umzug des Sekretariats ins Franz-Horr-Stadion abgeschlossen.
03. Mai 2003: Im Heimspiel gegen den FC Kärnten (0:3) wird die hochmoderne 7 x 5 m große neue Videowall in Betrieb genommen. Standort ist zwischen der Nord- und Osttribüne.
19. September 2007: Ein Konzept welches sich mit dem "Horr-Stadion Neu" befasst wird öffentlich. Die Heimstätte der Austria soll ausgebaut und renoviert werden. Neben einer neuen Osttribüne soll der Fansektor Schalensitze bekommen. Die Ecke bei der Videowall und bei der Nord-West soll geschlossen werden. Es soll praktisch von der West bis zur Ost ein Ring entstehen. Die Ost soll keine Stahl-Tribüne sondern eine überdachte Steh-Sitzplatz-Tribüne in der Größenordnung der jetzigen West werden. Abgerundet wird das Projekt durch die Planung eines Fanzentrum, Vereins-Museum, Vereinslokal, Fanshop und Kunden-Center. Als möglicher Baubeginn wird Frühjahr 2008 genannt. Austria Wien besitzt einen Mietvertrag mit der Gemeinde Wien bis 2039.
28. November 2007: Der Wiener Gemeinderatsausschuss der Geschäftsgruppe Bildung, Jugend, Information und Sport hat am Mittwoch mit den Stimmen aller Fraktionen eine Subvention zur Sanierung bzw. für den Um- und Ausbau des Franz Horr Stadions von 5,4 Millionen Euro brutto genehmigt. Der Verein hat nun ein Gesamtkonzept zur Behebung der Mängel sowie zur Erhöhung der Sitzplatzkapazität auf insgesamt rund 11.000 Sitzplätze (bisher rund 5.700) mit einem Gesamtinvestment von 9 Millionen Euro vorgelegt, welches zu 60 Prozent von der Stadt Wien unterstützt wird. Die Baustufe I soll vor Beginn der Saison 2008/09 fertiggestellt sein - im Sommer 2008 sollen die neue Osttribüne und die adaptierte Westtribüne geöffnet werden. Die übrige Infrastruktur soll bis Ende 2008 fertiggestellt und für den Publikumsbereich zugänglich sein.
06. März 2008: Beginn der Abbrucharbeiten des alten Ostsektors (Stahlrohrtribüne).
13. März 2008: Offizieller Spatenstich für den Neubau der Osttribüne durch Bürgermeister Michael Häupl
31. Juli 2008: Beim UEFA-Cup-Spiel gegen Tobol Kostanay (2:0) ist die Westtribüne erstmals seit ihrer Eröffnung 1987 eine Sitzplatztribüne (2.000 Sitzplätze). Die flexiblen Stadionsitze können in 3er-Modulen in Metallboxen jedoch versenkt werden, wodurch die Westribüne in kurzer Zeit wieder eine Stehplatztribüne wird. Fast auf den Tag genau vor acht Jahren feierte die Westtribüne damit ihr internationales Comeback. Zuletzt kam sie am 26. April 2000 in UI-Cup-Semifinale gegen Udinese Calcio (0:1) zum Einsatz, ehe Stehplatztribünen für Europacupspiele verboten wurden. Die bislang letzte UEFA-Cup-Partie der Westtribüne liegt bereits länger zurück: vor fast 13 Jahren stieg am 12. September 1996 eine Partie gegen Dynamo Minsk (1:2).
Um Zuge der Umbauarbeiten 2008 wurde die West mit flexiblen Sitzplätzen bestückt (links)
und die Ecke West- Nordtribüne geschlossen (rechts).
10. August 2008: Die neu gebaute Ecke zwischen der West- und Nordtribüne geht mit dem Bundesligaspiel Austria Wien - Red Bull Salzburg (3:2) in Betrieb. Rund 300 zusätzliche Sitzplätze entstehen somit.
10. Oktober 2008: Die neue Osttribüne wird mit dem Freundschaftsspiel gegen Borussia Dortmund (3:3) eröffnet. Das neue 9,3 Millionen teure Prunkstück des Areals ist mit 4.200 Fans ausverkauft. Die Osttribüne bietet bei internationalen Spielen 3.000 Zusehern Sitzplätze.
21. Februar 2009: VIOLA PUB & VIOLA CAFE in der neuen Osttribüne öffnen ihre Pforten.
07. März 2009: Der GET VIOLETT MEGASTORE in der neuen Osttribüne wird mit dem Meisterschaftsspiel gegen den LASK eröffnet. Gemeinsam mit Ausrüster NIKE wurde auf 350 m2 Verkaufsfläche der neue violette Einkaufstempel gestaltet.
Juni/Juli 2009: Das Horrstadion bekommt eine Rasenheizung. Das Wetter sollte ab der kommenden Saison kein Spielverderber mehr sein. Vor allem im Spätherbst und Frühling mussten bisher immer wieder Partien abgesagt werden. Daher investiert der Verein nun eine halbe Million Euro in die Rasenheizung. Finanziert wird das Projekt zu 100 Prozent durch Sponsoren und aus Eigenmitteln des Clubs. Rund sieben Wochen blieben für die Arbeiten. Zum Anpfiff der neuen Saison 2009/10 war der neue Rasen auch wieder bespielbar.
14. Dezember 2010: Generali Österreich erwarb die Namensrechte für die Heimstätte der Veilchen für die kommenden fünf Jahre mit Option auf weitere fünf Jahre. Das Horr-Stadion heißt damit ab sofort "Generali-Arena". Über den Betrag, der bei diesem Deal im Spiel ist, vereinbarten beide Seiten Stillschweigen - er soll sich aber im hohen sechsstelligen Euro-Bereich bewegen.
15. September 2011: Einweihung der neuen Flutlichtanlage zum EL-Gruppen-Start gegen Metalist Charkiw. Mit dem Umbau wurde schon am 20. Juni 2011 begonnen. Die alten Masten, die weiter vom Spielfeld entfernt und rund zehn Meter niedriger gewesen waren, hatten ab Oktober 1981 mit dem damals stärksten Flutlicht Österreichs aufgewartet. Zuletzt leistete die Anlage knapp 1.000 Lux. Für heutige TV-Übertragungen in HD-Qualität ist das viel zu wenig. Daher wurden die vier Masten der in Neumarkt in der Oberpfalz beheimateten Firma Europoles mit je 60 Scheinwerfern mit Philips-Lampen versehen, womit die für die Europa League erforderlichen 1.400 Lux gegeben sind. Die Installierung des neuen Lichts kostete zwischen 1,3 und 1,5 Mio. Euro.
7. November 2011: Der Wiener Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft hat in seiner Sitzung beschlossen: Die Verkehrsfläche in 1100 Wien, letzter Abschnitt der Fischhofgasse, wird nach Franz Horr (16. April 1913 bis 6. Jänner 1974; Tischler, Politiker) in "Horrplatz" benannt.
GENERALI-ARENA
Platz 1: 105 x 68 Meter
(Hauptfeld)
Platz 2: 100 x 62 Meter
(hinter Office Nord)
Platz 3: 90 x 60 Meter
(Kunstrasen)
Platz 4: 90 x 60 Meter
(hinter 3)
Platz 5: 91 x 50 Meter
(hinter VIP-Parkplatz rechts)
Platz 5a: 47 x 32 Meter
(hinter VIP-Parkplatz links)