Erster Präsident des Wiener Amateursport-Vereins (später Austria) war Erwin Müller, der die Abspaltung von den Cricketern und die Gründung des WAS wesentlich voramgetrieben hatte. Er leitete anfangs die Geschicke der Amateure, er sorgte für die Aussöhnung mit den Cricketern und für die Aufnahme des neuen Vereins unter die erstklassigen Klubs, was bedeutete, dass er in der neuen Meisterschaft spielberechtigt war.
Müller war "Alterspräsident" der Amateure geworden, das hieß aber keineswegs, er wäre alt gewesen. Vielmehr lag seine sportliche Zukunft noch vor ihm, wenn auch nicht als Spieler, sondern als Journalist. Müller wurde Mitbegründer und Chefredakteur der bekannten Sportzeitung der Zwischenkriegszeit, des "Sport-Tagblatts", und war bald für seine klugen Kommentare zum Sportgeschehen bekannt und beliebt.
Selbst nach 1945, nach bangen Jahren der persönlichen Unterdrückung, griff er als Sportredakteur des "Neuen Österreich" wieder zur Feder und ließ sie sich erst Jahre später durch den Tod entwinden. Ziemlich vereinsamt starb am 15. Jänner 1950 der Mitbegründer der Austria, Erwin Müller, nach langer Krankheit im Alter von einundsiebzig Jahren. Er wurde am Grinzinger Friedhof am 19. Jänner 1950 zur ewigen Ruhe bestattet.