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Betreuerübersicht | Josef Walter
     

Josef Walter

   
 
 
Geburtsdatum   Homepage
27.10.1925, verstorben am 16.03.1992   Keine
     
Geburtsort   Nationalität
  Ă–sterreich
     
Beschreibung    
1959 wurde der Präsidentenposten bei der Austria nicht besetzt. Dafür tauchte auf dem Posten des Vizepräsidenten ein Mann im Austria Vorstand aus, der die Geschichte des Vereins für lange Zeit prägen sollte: Josef „Joschi“ Walter. Walter war der erste Fußball-„Manager“ Österreichs, der ohne Kompromisse auf die Wirtschaftlichkeit des Klubs setzte, der den Fußball als Teil eines Showgeschäftes und einer kapitalistischen Ökonomie begriff. Der Autohändler wollte seine Vorstellungen eines professionellen Fußballgeschäfts nicht nur in der Austria, sondern auch im ÖFB durchsetzen, war an allen Reformen der sechziger und siebziger Jahre beteiligt. Seine Pläne für den österreichischen Fußball wurden oft diskutiert, aber nur selten in die Tat umgesetzt, und wenn, dann oft verwässert.

Bei der Austria hingegen konnte der Autohändler, der später zum Kommerzialrat ernannt wurde, seine Vorstellungen meist verwirklichen, und das ohne Widerrede und eigenverantwortlich. Er hat die Austria zu dem gemacht, was sie jetzt ist, der Sponsor war nicht in die Entscheidungen eingebunden. Eine kompromisslose Persönlichkeit wie Joschi Walter musste freilich auch damit rechnen, dass er oft angefeindet wurde.

1959 wurde das Amt des Präsidenten nicht besetzt, es sollte für einen potentiellen Mäzen oder Sponsor offen gehalten werden. Erst 1967 wurde man mit Konsul Manfred Mautner Markhof fündig. Auch der Sponsorvertrag mit der Schwechater Brauerei (damals im Besitz der Familie Mautner Markhof) wurde damals abgeschlossen. Das „Bierseidl-Logo“ des Sponsors auf dem Trikot war Ende der sechziger Jahre nahezu revolutionär. In Deutschland, Italien oder England war es damals gar nicht gestattet. Das Bierseidl sorgte monatelange für erhitzte Diskussionen, auch wenn es letzten Endes nur konsequent war – und im nachhinein betrachtet auch zukunftsweisend. Bis 1971 trug die Austria nun das Emblem der Schwechater Brauerei auf ihren Trikots.

Präsident Mautner Markhof scheiterte mit seinem Wunsch nach einer Fusion mit der Admira. Nach der Abstimmungsniederlage hatte er den Verein verlassen. Damals hatte sich ein Kreis von Austriaanhängern zusammengefunden, die den neuen Vorstand gebildet haben. Jeder hat mit einer sechstelligen Summe (Schilling) den Verein über Wasser gehalten. Joschi Walter hatte damals durch seinen Einfluß und durch seine Beziehungen diesen Kreis zusammengebracht. Es hat sicher auch Zeiten gegeben wo Walter alleine die Austria gerettet hat. Es war eine Spende auf Nimmerwiedsehen. Nachher kam die Fusion mit dem WAC, der von der Anglo Elementar gesponsert worden war. Nach der Versicherung übernahmen die Tabakwerke 1977 die Austria als Sponsor. Genau zu diesem Zeitpunkt hatte Joschi Walter nach 20 Jahren Tätigkeit beim Klub genug und wollte eine Zeit lang nur Ehrenmitglied sein und sich nicht in die Geschäftsführung einmischen. Aber schon im Sommer 1979 kehrte Joschi Walter in den Vorstand der Austria zurück.

1990 wurde dann Joschi Walter der die Geschicke des Klubs – mit einigen Unterbrechungen – seit 1959 leitete, zum Präsidenten gewählt. Die Ernennung Walters war in erster Linie eine Verbeugung vor dem Mann, der dreißig Jahre lang versucht hatte, die Austria an die europäischen Großklubs heranzuführen, und dem es in dieser Zeit gelungen war, die Austria zu einem der bestgeführten Klubs in Österreich zu machen. Nach Walters Tod im März 1992 hinterließ er geordnete Geschäfte, aber auch eine große menschliche Lücke. Mister Austria, Joschi Walter wurde am 27. März 1992 am Hietzinger Friedhof (Gruppe 22 / Reihe 1/ Nummer 4) beigesetzt. Die damalige Kampfmannschaft (Pfeffer, Narbekowas, Hasenhüttl, Flögel etc) hatten Totenwache gehalten.

Joschi Walters Stationen:
ab 1936 Spieler beim Wiener Sportklub
1948 Wechsel zur Vienna
1952 Einberufung ins Olympiateam
1954 Karriere beendet
1964 Bundeskapitän. Als die Landespräsidenten ein Reformpaket Walters ablehnten,
kehrte er zur Austria zurĂĽck, pausierte nur 1976 bis 1979
1990 Austria Präsident
1992 Sportehrenzeichen der Stadt Wien

Erlernter Beruf: Elektriker

Bei Austria Wien
Von Bis Funktion
19901992Präsident

 
 
 
Letztes Update am: 21.01.2017
 
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